Auswärtssieg beim Samstagabendkrimi
Im Auswärtsspiel bei der HSG Oberer Neckar behielten die HCW-Frauen am Ende den kühleren Kopf und konnten nach einem nervenaufreibenden Spiel zwei Punkte mit nach Winnenden nehmen.
Die ersten Minuten gestaltete sich die Begegnung ausgeglichen. Die Gastgeberinnen spielten von Beginn an mit der siebten Feldspielerin und stellten so die HCW-Abwehr vor ungewohnte Aufgaben. So gelang es den Damen vom Neckar nach einigen Unaufmerksamkeiten der HCW-Frauen, zwei Tore vorzulegen und in der 8. Minute mit 5:3 in Führung zu gehen. So bat Trainer Stefan Albrecht seine Mannschaft bereits in der achten Spielminute zur Auszeit.
Diese zeigte Wirkung, die Abwehr stellte sich besser auf das Angriffsspiel der Gastgeberinnen ein und agierte gemeinsam mit Eva Messerschmidt im HCW-Tor immer besser. So konnte in der 13. Minute der Ausgleichstreffer durch Julia Morgel zum 6:6 erzielt werden. Rahel Härdter erhöhte per Strafwurf zum 6:7, die Damen vom Neckar glichen jedoch direkt wieder aus. Die HCW-Frauen fanden nun jedoch immer besser in ihr Spiel und konnten sich bis zur 25. Minute durch einen 4:0-Lauf auf vier Tore absetzen (7:11). Die Gastgeberinnen legten ihrerseits jedoch auch noch eine Schippe drauf und rückten bis zur Halbzeitpause wieder auf zwei Tore heran. So ging es beim Spielstand von 9:11 in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel konnten die HCW-Frauen bis zur 40. Minute ihren 2-Tore-Vorsprung noch behaupten. Jedoch fehlte der Abwehr im Zusammenspiel mit Sarah Weber, die nun das HCW-Tor hütete, immer wieder der Zugriff. Im Angriff machten sich die HCW-Frauen selbst das Leben schwer. Mal um Mal wurden Bälle überhastet und unsauber gepasst, Unkonzentriertheiten im Abschluss taten ihr Übriges und brachten die Gastgeberinnen zurück ins Spiel. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleichstreffer fiel. So stand es in der 44. Minute 15:15 und die Partie war wieder völlig offen.
Beim Spielstand von 16:16 in der 46. Minute zog Trainer Albrecht erneut die grüne Karte und bemühte sich, seine Mannschaft wieder in die Spur zu bringen. Torwarttrainer Jogi Weinacht versuchte es außerdem mit einem weiteren Wechsel zwischen den Pfosten und schickte Messerschmidt zurück ins Rennen.
Doch alle Maßnahmen auf Seiten des HCW sollten vorerst umsonst sein. Die HCW-Frauen zeigten Nerven und verloren immer wieder unglücklich den Ball. Diese Einladung nahmen die Gastgeberinnen dankend an und gingen in der 49. Minute erstmals mit zwei Toren in Führung (19:17).
Das wollten die HCW-Frauen allerdings nicht auf sich sitzen lassen. Wachgerüttelt gab jede Einzelne, egal ob auf dem Spielfeld oder auf der Bank, nochmals mit all ihren Emotionen alles für das Team. Zwei Tore durch die nun stark aufspielende Donjeta Furra brachten die HCW-Frauen in der 50. Minute beim Spielstand von 19:19 zurück ins Spiel.
Die darauf folgende Auszeit der Heimmannschaft konnte nun die HCW-Frauen nicht mehr aufhalten. Härdter brachte per Strafwurf die Führung auf Winnender Seite zurück, jedoch zogen die Gastgeberinnen nach. Furra erzielte in der 54. Minute erneut den Führungstreffer zum 20:21. Im HCW-Tor wurde Messerschmidt nun ebenfalls zum wichtigen Faktor und die Damen vom Neckar bissen sich ein ums andere Mal die Zähne an ihr aus. In der 58. Minute erhöhte Härdter vom Siebenmeterpunkt eiskalt auf 20:22. Messerschmidt parierte in den verbleibenden knapp drei Minuten drei freie Torchancen der Gastgeberinnen und zehn Sekunden vor Spielende war es erneut Furra, die mit ihrem siebten Treffer das Endergebnis zum 20:23-Endstand besiegelte.
Nach diesem an Spannung kaum zu überbietenden Spiel gab es für die HCW-Frauen kein Halten mehr und der Auswärtssieg wurde mit den mitgereisten Fans lautstark bejubelt. Mit Kampf- und Teamgeist wurde am Ende die Tabellenspitze verteidigt und die HCW-Frauen können mit diesem Sieg im Rücken in zwei spielfreie Wochenenden gehen.
Es spielten (Tore/davon 7-Meter):
HC Winnenden: Messerschmidt, Weber; Bayer (3), Härdter (6/4), Furra (7), Reichert (1), L. Andreß, Morgel (2), F. Andreß (1), Ade, Seibold (1), Weinacht (1), Pflugfelder (1).
HSG Oberer Neckar: Ruiz Lujan, Saschin (1), Dovridou (4), Krupp, Wagner (1), Mischke (2), Koch, Lindermayr (5/4), Bücheler (7), Bifulco.